Radtouren,
Rad-Schiff-Kreuzfahrten Italien
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Der Barchent: Ein
Industriezentrum |
Chiere und die Kunst des 15. Jahrhunderts in der
Umgebung von Turino |
Die Reiseroute beginnt in der Kleinstadt Chieri, die
zahlreiche kunsthistorische Zeugnisse der mittelalterlichen Zeit aufweist. Wegen seiner
Barchentproduktion war Chieri ein blühendes Industriezentrum, deren Händler und Bankiers
in ganz Europa tätig waren. Zu dieser Zeit wurden viele geistliche Gebäude
wiederaufgebaut und Maler und Bildhauer dazu eingeladen, für die Dekorationen zu sorgen.
Dank der Handelskontakte mit Nordeuropa erreichen die Stadt Bilder der flämischen
Malerschule, die einen großen Einfluß auf die Entwicklung der einheimischen Maler haben.
Die Malerwerkstätten von in Chieri tätigen Künstlern wechseln ihren Standort und
hinterlassen Spuren ihres Wirkens in zahlreichen Kirchen der Turiner Umgebung. Die
Reiseroute lädt den Besucher dazu ein, diesen Spuren zu folgen.
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Chieri |
Die Kirche |
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Dell' Annunciata |
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Diese Wallfahrtskirche wurde im 17. Jahrhundert um ein
Freskogemälde herum erbaut, dem man die Fähigkeit zur Wunderheilung zusprach. Es handelt
sich bei dem Bild um eine Verkündigung, das am Hauptalter angebracht ist. Es wurde 1469
von den Söhnen von Giorgio Balbo in Gedenken an ihren Vater in Auftrag gegeben. |
Die Kirche |
San Domenico |
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Die Kirche wurde 1388 eingeweiht und ist mit einer Fassade
versehen, die von Stützpfeilern mit Endfialen unterteilt ist und über ein
Backsteinportal verfügt. Den interessantesten Teil stellt die Apsis und der schon 1381
fertiggestellte Kirchturm dar. Im danebengelegenen Kloster hatte in der Mitte des 15.
Jahrhunderts für einige Jahre die Universität ihren Sitz. |
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Chieri, San Domenico, Portal |
Die Kirche |
Sant' Antonio |
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Die Kirche wurde in der Barockzeit wiederaufgebaut, erhalten
geblieben ist aber innen eine Holzkanzel aus dem 15. Jahrhundert. Die Schnitzereien
stellen Sant' Antonio und den Einsiedler San Paolo dar, wie sie in der Wüste von einem
Raben mit einem Stück Brot ernährt werden. |
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Der Dom |
Santa Maria Della Scala |
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Das Bauwerk steht auf einem Platz, der städtebaulich in engem
Zusammenhang mit der Taufkirche, dem Kirchturm (1492), der Kirche Santa Lucia (die im
Barock abgeändert wurde) und dem Pfarrhaus steht. Die Kirche ist das Ergebnis
Wiederaufbaus (1405 - 1436) auf den Resten einer Kirche, die ihrerseits auf den Ruinen
eines römischen Tempels errichtet worden war. Zur Finanzierung des Unternehmens trugen
die maßgeblichen Familien der Stadt und Amadeo VIII., Herzog von Savoyen, bei. Dieser
stand in Kontakt mit den französisch - burgundischen Kreisen und könnte deshalb die Wahl
des Baustils (sehr hohe Spitzgiebel und eine Statue der Vorderfront) beeinflußt haben Vom
rechten Kirchenschiff aus gelangt man in die Taufkapelle, die aus der romanischen Zeit
stammt und auf die man im 15. Jahrhundert, als die Kapelle Eigentum der Familie Tana
wurde, einen achteckigen Vierungsturm aufstockte. An den Wänden befinden sich Fresken von
Guglielmetto Fantini und seinen Gehilfen mit Episoden der Passion (ungefähr 1432). Auf
dem Altar steht ein Polyptychon mit der Anbetung des Christuskindes und Heiligen (1503),
das von der Familie Tana in Auftrag gegeben wurde. Am Fluß des Kirchturms wurde zwischen
1414 und 1418 die Kapelle der Familie Gallieri erbaut, deren Fresken das Leben Johannes
des Täufers darstellen, während das Gewölbe mit den Evangelisten den eigentlichen
Kirchenschatz mit Goldschmiedearbeiten aus dem 13. bis zum 16. Jahrhundert darstellt. Im
Presbyterrium findet man ein holzgeschnitztes Chorgestühl mit Darstellungen von
Heilkräutern auf den Rückenlehnen. Weitere Fresken aus dem 15. Jahrhundert (in schlecht
erhaltenem Zustand) gibt es in der Kapelle der Familie Tabussi, die der Verkündigung und
San Lorenzo mit Christi Geburt, der Anbetung der Könige und dem Auftritt im Tempel
gewidmet sind. |
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Pecetto |
Die Kirche |
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San Sebastiano |
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Die Kirche steht in der Nähe des Ortsfriedhofs und bewahrt in
ihrem Inneren Fresken aus der Malerwerkstatt von Guglielmetto Fantini (1440 - 1450), der
einen Malstil verbreitet, der einer starken Expressivität in der Manier von Jaquerio
verpflichtet ist, der aber gleichzeitig Kenntnisse der Kunst der flämischen Maler
besitzt, die er in Chieri kenngelernt hat. |
Piossasco |
An einer Wand des Pfarrhauses in der Nähe
der Kirche San Vito kann man (auf Anfrage) ein Kreuzigungs - Fresko sehen. Es handelt sich
um das Werk eines Meisters, der eine stilistische Treue dem frühen Jaquerio gegenüber
erkennen läßt und der bei seinem Christus gleichzeitig einem flämischen Modell folgt.
Ratsam und interessant ist der Besuch der auf den nahegelegenen Hügeln liegenden
Schlösser, die teilweise verfallen sind, gleichwohl aber in ihrer Gesamtheit
eindrucksvoll sind. |
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Pianezza |
Die Kirche |
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San Pietro |
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Von der Pfarrkirche aus gelangt man nach einem kurzen
Spaziergang am linken Ufer der Dora Riparia zu der kleinen Kirche. Die Wände des
Chorraums sind mit Fresken aus der Werkstatt von Giacomo Jaquerio bemalt: auf dem Gewölbe
die Evangelisten, an der Rückwand die Verkündigung und die Kreuzigung, an den
Seitenwänden Episoden von San Pietro und Johannes dem Täufer. |
Ciriè |
Der Dom San |
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Giovanni Battista |
Ein schöner Spitzgiebel aus Backstein kennzeichnet die Fassade
der Kirche, die auch einen interessanten Kirchturm besitzt. Der Dom, der 1870 von Edoardo
Arborio Mella und Carlo Ceppi gründlich restauriert wurde, verwahrt in seinem Inneren
wunderschöne Gemälde aus dem 16. Jahrhundert. |
Die Kapelle |
Santa Maria di Spinerano |
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Nicht weit entfernt vom Wohnzentrum liegt diese romanische
Kapelle (Kirchturm und Apsis sind gut erhalten), in der man Fresken mit einer Madonna mit
Kind, mit Heiligen und Aposteln betrachten kann, die von einem Nachahmer der Marca
d'Ancona aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen. |
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Chieri, Dom |
Chivasso |
Der Dom |
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Dieser 1415 begonnene gotische Bau erfuhr im Laufe der Zeit
zahlreiche Abänderungen, die sein ursprüngliches Aussehen verändert haben. Sehr schön
ist die Fassade des Doms mit einem stark ausgeschmiegten Portal, einer Rosette und einem
Giebel, der mit einer Dekoration aus Terrakotta umrahmt ist. Innen gibt es eine
interessante Pietà aus farbiger Terrakotta. |
..........Ausserdem |
Um einen vollständigeren
Überblick über das 15. Jahrhundert des Piemont zu bekommen, kann der Besucher auch einen
Abstecher nach Turin in die GALLERIA SABAUDA machen, die wichtige
Zeugnisse des Mittelalters aus der ganzen Region aufbewahrt. Die einzige Kirche Turins,
die wichtige Merkmale ihrer mittelalterlichen Vergangenheit erhalten hat, ist DIE
KIRCHE SAN DOMENICO, die an den Wänden ihrer Kapelle der Madonna delle Grazie
Fresken eines unbekannten Malers aufweist. |
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