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Via Aurelia

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Die antike römische Straße, die das maritime Etrurien durchquerte, wurde im 3.Jh.v.Chr. (wahrscheinlich auf Geheiß des Zensors Caius Aurelius Cotta des Jahres 241 v.Chr., oder des gleichnamigen Konsuls im Jahre 200 v Chr,. oder von anderen nicht ermittelten gleichzeitig Lebenden) mit der Absicht gebaut, die Hauptstadt mit den Kolonien Cosa (Ansedonia), Alsium (Palo) und Fregenae zu verbinden. Sie wurde dann bis Vada Volterrana, dem heutigen Torre di Vada in der Provinz Livorno, verlängert. Dieser älteren an der tyrrhenischen Küste entlang ziehenden Straße wurde im Hinterland die Via Aurelia Nova hinzugebaut.

Im Jahre 109 v.Chr. wurde ein neuer Trakt zwischen Luni und Genua eingeweiht. Von der ligurischen Hauptstadt wurde unter dem Kaiser Antoninus die Via Aurelia bis Arles in der Provence verlängert, wo sie mit der Via Domitia zusammentraf, die Rom mit den entfernten Provinzen in Gallien und in Spanien verband. In Genua zweigte die Via Emilia di Scauro ab, nach dem Namen des Konsuls, der sie um das Ende des 2.Jh.v.Chr. öffnen ließ,und in Richtung von Tortona und Piacenza verlief.

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* Am CastelSant Angelo, unten mit der gleichnamigen Brücke abgebildet, hatte die Via Aurelia in der kaiserlichen Epoche ihren Anfang. Auf der Seite gegenüber, Die etruskische Akropolis von Tarquinia.

Trotz der ungeheuren in kaiserlicher Epoche vorgenommenen Arbeiten scheint die Via Aurelia nur wenig für lange internationale Verbindungen gebraucht worden zu sein. Die geschichtlichen und archäologischen Zeugnisse beweisen, dass die Karren und die Legionen, die sich von Rom nach Spanien begaben, sich vorzugsweise der Via Emilia bedienten, die über den Bergpass des Monginevro führte. Die Strecke an der tyrrhenischen Küste war wegen der zahlreichen und nahe aneinander liegenden Höhenunterschiede schwierig. Für die Fuhrleute war es anstrengend, bei Steigungen zusätzliche Gespanne vorspannen, bei den steilen Talfahrten die Räder abbremsen zu müssen. Sie zogen eine längere weniger kurvenreiche und weniger unwegsame Strecke vor.

Die Via Aurelia war dennoch eine Straße mit dichtem Verkehr zwischen Rom und dem oberen Tyrrhengebiet. In Italien durchquerte sie mit wunderschönen geraden Strecken Sumpfgebiete und umwegsame Gelände, um direkt an das Ziel zu gelangen, ohne Städte in der Umgebung zu berühren, wie zum Beispiel Cerveteri, Civitavecchia, Tarquinia, Vulci, die über Abzweigungen erreicht wurden. Das Ziel waren die Grenzen Italiens, die soweit möglich Rom näher gebracht werden sollten, innerhalb eines Planes der rationellen Verwaltung der Ländereien, die der politischen und wirtschaftlichen Kontrolle unterworfen sein sollten. Die Straßentrasse lieferte die geografischen Koordinaten für die Gründung im 3. bis 2. Jh.v.Chr. der tyrrhenischen Kolonien, Vorposten der römischen Zivilisation, denen die schwierige Aufgabe zufiel, eine Obergewalt über die Etrusker auszuüben, die seit Jahrhunderten in diesen Gebieten ansässig waren.

Anfangs verließ die Via Aurelia Rom von der heutigen Porta San Pancrazio am Gianicolo, wohingegen sie in der kaiserlichen Epoche von der Porta Aurelia bei Castel Sant'Angelo abging. Die zwei Trassen stießen bei der Ortschaft Torretta, an der Grenze der Valle Canuta, zusammen, acht Kilometer außerhalb der Stadt. Dort richteten sie sich zum Meer hin aus, das sie in der Höhe von Alsium, dem heutigen Palo, erreichten. Dann führte die Straße an der Küste Etruriens entlang. Die wenig bedeutenden archäologischen Spuren der ersten Meilen der Via Aurelia verlegt die Aufmerksamkeit auf die gegenwärtige Stadt Cerveteri, die mit Sicherheit unter ihrem Boden die antike Stadt Caere verborgen hält, wahrscheinlich ausgedehnter und wichtiger als die moderne Stadt, wie die wertvollen Nekropolen della Banditaccia und del Sorbo ahnen lassen. Letztere bewahrt Gräber aus dem Villanova Zeitalter. Etrusker, Griechen, Karthager hinterließen hier Spuren ihrer Anwesenheit, noch bevor die Römer kamen.


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Bei Santa Marinella befinden sich die wenigen uns verbliebenen Stücke der antiken Via Aurelia, darunter drei Brücken in der Nähe einer mit Großpflastersteinen beschichteten Straßenstrecke. Die Ruinen einer Villa am Meer bei Grottacce bezeugen Weise und Zeiten der römischen Kolonisierung, die auf die Aufwertung der tyrrhenischen Häfen Pyrgi (Santa Severa), und Graviscae (Porto Clementino) abzielte. Centumcellae, das heutige Civitavecchia, wurde hingegen im Jahre 106 A.D. durch den Kaiser Trajan geplant, zur Abwechslung zum alten Hafen von Ostia, der durch Versandung fast unbrauchbar geworden war.

Nach Civitavecchia setzte die Via Aurelia ihren Weg bis Tarquinia fort, der Stadt, die heute im Museo Nazionale Tarquiniese eine wertvolle Sammlung der etruskischen Zivilisation bewahrt. Sie war eine Hauptstadt und sie war die hartnäckigste im Kampf gegen das Vordringen der Römer. Diese konnten die Stadt erst im Jahre 99 v.Chr. zu einer einfachen Gemeinde erniedrigen. Wenn man sich nicht von archäologischen Verführungen der etruskischen Ursprünge verleiten lassen will und der Geschichte der römischen Straßen treu bleiben möchte, genügt es, sich dem Fluss Fora bei Montalto di Castro zu nähern, wo sich in der Landschaft eine erhabene römische Brücke abzeichnet: die Brücke della Badia, deren Spannweite mit weitem Rundbogen einen ausdrucksvollen Beweis der Kühnheit der römischen Baukunst darstellt.

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DAS GEHEIMNIS DER ETRUSKER

Der Ursprung der Etrusker bleibt ein sehr erörtertes und geheimnisvolles Argument. Einige Archäologen vertreten die Meinung, dass sie aus Vorderasien stammten, andere hingegen, dass es sich um die Nachfahren einer früheren Gemeinschaftsordnung handelt. Jedenfalls steht fest, dass im ersten Jahrtausend v. Chr.
sich die Etrusker durch die Fähigkeiten im Bergbau und im Handel hervor hoben. Geschickte Handwerker in der Verarbeitung von Metallen, an denen Etrurien reich war, unterhielten sie regen Verkehr mit der Magna Grecia. Die Etrusker verzichteten nie auf die Autonomie ihrer Städte. Diese wurden in den ersten Zeiten von Priesterkönigen regiert, den Lukumonen, anschließend von Amtspersonen, die unter den freien Bürgern gewählt wurden. Über kurze Zeit regierten sie Rom, als diese noch ein kleines Dorf war.

 

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Stand: 28. Mai 2019