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Via Salaria

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Hüter des Ursprungs der Hauptstadt

Die Via Salaria ist eine sehr alte Straße. Sie verband Rom über die Stadt Rieti mit dem Adriatischen Meer. Der Straßenname ist auf den Salzhandel mit dem Gebiet von Sabinien zurück zu führen. Sie verließ die Hauptstadt bei dem gleichnamigen Tor in den Aurelianischen Mauern, überbrückte den Anienefluss mit dem Ponte Salario, der bis zum Jahre 1867 in Gebrauch blieb, als er von den Franzosen gesprengt wurde, durchquerte die Bergtäler des Gebietes von Sabinien, um bei Castrum Truentinum, dem heutigen Porto d'Ascoli, das Adriatische Meer zu erreichen. Das Gebiet des antiken Latiums war sumpfreich und ungesund, daher sehr wenig bevölkert. Um das Jahr 1000 v.Chr. lebten dort die Stämme der Latiner und der Sabiner, in verschiedenen Dörfern auf den Gipfeln der Hügel. Die Bewohner waren durchwegs Hirten. Wahrscheinlich bildeten sich im 8 jh.v.Chr. zwei Ortsgruppen (Ligas): die eine um die Stadt Alba Longa, die andere um den Palatino und die umliegenden Hügel, auf denen später Rom entstand. Viele Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass Rom die Hauptstadt einer großen Liga zwischen Latinern und Sabinern war, über eine gewisse Zeit den Etruskern unterworfen gewesen war, welche den Römern ihre Kultur und das technische Wissen übertrugen. Im 5.Jh.v.Chr. erfuhr die Geschichte eine Umwühlung bei allen italischen Völkern. Rom begann eine Reihe von Konflikten, die über ein Jahrhundert anhielten, nach welchen die Stadt durch Unterwerfung der Sabiner (290 v.Chr.), die das Gebiet bewohnten, ihre Herrschaft auf Mittelitalien ausdehnen konnte. Eine für den Weidenwechsel der Herden und die Verschiebung von Truppen wichtige Trasse durchzog das Gebiet. Von dieser Straße verbleiben Zeugnisse aus dem 4.jh.v.Chr. Zwei Jahrhunderte später wurde sie ausgebaut und gepflastert, nahm den Namen Salaria an und eine Rolle ersten Ranges zwischen Rom und dem sabinischen Apennin.

Sehr alten Ursprungs und als Versorgungsweg für Salz und Futter zu den Bergtälern, erzielte die Straße eine erstrangige Rolle unter dem römischen Kaiserreich

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Rechts, Teilansicht von Rieti, eine von der Via Salaria durchquerte Stadt. Seitenmitte,
Ein Trakt der Aurelianischen Mauern am Tor Porta Salaria. Gegenüber, oben, Reste von römischen Bauwerken in Monteleone Sabino.

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Auf dem städtischen Abschnitt der Via Salaria hat das Grabdenkmal von Lucillus Pleto, fast gegenüber der bekannten Villa Albani, den Wachstum der modernen Stadt überlebt. Es ist eine schöne Gruft, die auf einem Rundbau mit 34 m Durchmesser ruht, der von einem Gang mit Grabnischen und einer Grabkammerdurchzogen wird. In Höhe der Hausnummer 430 der Via Salaria liegen die Priscilla-Katakomben, ein großer unterirdischer Friedhofskomplex auf zwei Stockwerken mit Wandbemalungen aus dem 3.Jh.A.D. Das Fresko der Jungfrau mit Kind ist eine der ersten Abbildungen der Madonna. Kunstvoll ist auch die griechische Kapelle, in deren Nischen Szenen aus der Bibel abgebildet sind.

Von dem Gipfel des Hügels Forte Antenne, in der Nähe des Flusses Aniene, auf dem die antike Stadt Antemnae lag, kann der Lauf der Via Salaria betrachtet werden, der an den Resten der etruskischen Stadt Fidenae vorbei führt. Weiter entfernt, bei Settebagni, liegen die Ruinen einer großartigen Villa. Archäologisch interessant ist auch der antike Ort Cures, im Tal des Farfa, der vor einem Jahrhundert entdeckt wurde, und die Reste von Trebula Mutusca, bei Monteleone Sabino, mit Funden aus dem 4.Jh.v.Chr.

In der Stadt Rieti, die von der Via Salaria über die schöne römische Brücke über dem Fluss Velino erreicht wird, erscheint die sabinische und römische Vergangenheit aus den Resten von alten Bauten. Das Gleiche gilt für Cotilia, das bekannte vicus reatinus am heiligen See Paterno, der von Seneca bewundert und von Tassus besungen wurde. Die reichen Schwefel- und eisenhaltigen Quellen waren ein Anziehungspunkt für die Römer, die einen Kurort mit Thermalanlagen anlegten, prachtvolle Villen errichteten, wie die Reste der Villen der Kaiser Titus und Vespasian bezeugen, und wie die Schriften von Varrone, Macrobius, Dionisos, Festus, Seneca, Vitruvius, Celsius, Plinius, Cato, Titus Livius und Vergil berichten. Thermalquellen befinden sich ebenfalls in Antrodoco, zu Füßen des Monte Giano.

Auf der Konsularstraße folgen dann die hinreißenden Schluchten des Velinogebirges, welche den Baumeistern von Augustus und Trajan die höchsten technischen Anforderungen stellten, um den Verlauf der Via Salaria durch Felsenland, Gebirgsketten und Wasserstrudel bis zum Zi el fortzusetzen.
DIE BRÜCKEN
Die Kühnheit und die Eleganz der vielen von den Römern gebauten Brücken ist zu bewundern. Wegen ihrer Stärke sind einige von ihnen bis heute erhalten geblieben. Bereits im 3.Jh.v.Chr. wurden die ersten zerbrechlichen Holzbrücken durch Steinbögen ersetzt, die auf Sockeln aus übereinander gelegten Steinbrocken bestanden, oder seltener auf gemörtelten Pfeilern. Beispiele hierfür sind die Brücke von Martorell bei Barcelona in Spanien, die um das Jahr 219 v.Chr. geschaffen wurde, und die Augustusbrücke in Rimini in Italien, aus dem 1.Jh.v.Chr.

In der späten römischen Epoche verließen die Baumeister die halbkreisförmigen Rundbogen und zogen spitzbogige Spannweiten vor, weil ihre einfachere Errichtung weniger Zeit beanspruchte und geringere Präzision bei der Zusammenfügung der Werksteine erforderte, die keilförmigen Steinblöcke, die genau zueinander verpasst wurden. Während des Baues gab ein Holzgerüst den Halt für die Werksteine, die entsprechend einem vorgesehenen Radius eingesetzt wurden. Die Bogen konnten über dem Wasserspiegel eine Höhe bis zu 30 m erreichen. Das gleiche Ausmaß galt auch für die Spannweite, wie bei der berühmten Brücke über den Lys bei Pont-Saint-Martin im Aostatal.

 

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Stand: 28. Mai 2019