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Via
Severiana |
Diese Straße verlief an der Küste
entlang, von Ostia nach Süden, über Anzio und Terracina, aul einer Trasse, die sehr
ähnlich der heutigen gleichnamigen Straße ist. Ihr Name beruht wahrscheinlich auf der
Tatsache, dass sie unter den Kaisern der Severi-Dynastie (Lucius Septimus Severo,
Caracalla, Heliogabalus und Alexander Severo) gepflastert wurde, die von 193 bis 235 A.D.
in Rom regierte, im Osten militärische Erfolge verzeichnete und die politische Rolle der
Streitkräfte des Reiches verstärkte. Die Küstenstraße von der Mündung des Tibers bis
Anzio führte zu zahlreichen Villen (Reste von 35 Villen wurden ausfindig gemacht). Eine
von diesen wurde in den Wintermonaten von Plinius dem Jüngeren bewohnt, der eine
denkwürdige Beschreibung der der Schönheit des Ortes hinterließ, welch letztere er mit
anderen reichen Römern teilte, die ebenfalls eine lange Urlaubszeit an der Küste
verbrachten, an der das milde Klima sich mit dem bezauberndem Panorama paarte. So
beschrieb er seine Villa in einem Brief an einen Freund: «Es wundert Dich villeicht, dass
ich meinem Laurentinum so zugetan bin, aber Du wirst aufhören Dich zu wundern, wenn ich
Dir die Schönheit der Villa beschreibe, die Vorteile ihrer Lage und den majestätischen
Ausblick auf die Küste. Sie liegt nur siebzehn Meilen von der Hauptstadt entfernt, sodass
nach Beendigung der Arbeit in der Stadt, die Nacht hier verbracht werden kann. Das
Panorama ist an einigen Stellen durch den Wald verdeckt, an anderen öffnet sich der Blick
auf weite Wiesen auf denen zahlreiche Herden von Schafen, Pferden und Kühen grasen, die
wegen der Härte des Winters in den Bergen hierher geführt werden, und sich in der Milde
des Frühlings auf diesen reichen Weiden satt fressen. Die gesamte Küstenstrecke ist
erstaunlich abwechslungsreich durch die Villen, die einmal nahe bei einander, ein anderes
Mal auseinander stehen, sodass, wenn man auf dem Wasser fährt, man den Eindruck hat, eine
Reihe von Orten zu sehen». Die Villa Plinius' wurde vor wenigen Jahren bei Torvaianica
geortet. |
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Die Maximum Dekumanachse in Ostia
Antica. |
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Lavinium (Pratica di Mare)
lag im Hinterland. Vergil behauptet, dass die Stadt von Aneas gregründet wurde, der ihr
den Namen seiner Braut Lavinia verliehen hatte, Tochter des Königs Latinus. Auf diese
Weise verschweißte der Dichter den Ursprung Roms mit der großen griechischen und
latinischen Tradition, und entfachte erneut die geschichtliche Erinnerung, die behauptete,
dass Lavinium die älteste Stadt gewesen sei, die von dem Stamm der Gründer Roms bewohnt
wurde. Der Tempel der dreizehn Altäre, der in Lavinium entdeckt wurde, bestätigt die
engen Kontakte zwischen den Völkern Latiums und der griechischen Welt. |
Oben, Kaiser Caracalla.
Nebenan, Rom vom Gianicolo betrachtet. |
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Die Via
Severiana setzt an der Küste ihre Strecke fort und erreicht Anzio, ein antiker Hafen, der
im Jahre 388 v.Chr. nach hartnäckigem Widerstand von den Römern erobert wurde. Zur
Strafe zerstörten die Römer die Flotte der Stadt und mit den Rammspornen dekorierten sie
das römische Forum. Anzio war auch ein religiöses Zentrum, das eine Menge Pilger zum
Tempel der Göttin Fortuna anzog, die im Glanz und Ansehen mit der Göttin in Preneste
wetteiferte. In der späten republikanischen Epoche war der Besitz einer Villa in Anzio
ein Status Symbol für einflussreiche Persönlichkeiten geworden. Darunter gehörten die
Villen des Cicero und des Octavian Augustus. Am Ufer, in der Ortschaft Tor Paterno,
bezeugen die Reste einer prunkvollen, vom Meerwasser ausgewaschenen kaiserlichen Villa,
die Großartigkeit des Baues, der mehrmals restauriert und von Augustus bis Septimius
Severus vergrößert wurde. In einer deratigen luxuriösen Umgebung, übernahm die Via
Severiana die Aufgabe des sicheren Schnellverkehrs für die Reisenden von Rang, die sich
auf leichten Kutschen oder zu Pferde vorwärts bewegten, beschützt durch eine
Begleitmannschaft gegen etwaige Überfälle durch Übeltäter, deren Anwesenheit am
Straßenrand beständig war. |
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