Via Nomentana
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In der Epoche der Päpste und der Fürsten in der Renaissancezeit wurden zahlreiche Kunstwerke in neue Gebäude einverleibt, doch auf dem ersten Trakt des städtischen Verlaufes verdient die prächtige Villa Torlonia einen besonderen Hinweis, deren Bau 1802 von Giuseppe Valadier begonnen wurde. Am Schnittpunkt der antiken und der modernen Via Nomentana stehen zwei außerordentliche Denkmäler: das Mausoleum Santa Costanza und die Basilika Sant'Agnese. Im ersten, den Töchtern des Kaisers Constantin Costanza und Elena gewidmet, zeigt wertvolle Wandmosaike aus dem 4.jh.A.D. Die Basilika Sant'Agnese wurde über der Grabstätte der Märtyrerin errichtet, die bei den ersten Christen großen Anhang gehabt hatte. Agnes war das Symbol der jungfräulichen Heiligkeit, der Unschuld und der Ertragung des Martyriums. Mit anderen Worten der Ausdruck der Aufopfrung, mit dem die Christen ihren Glauben dem heidnischen gegenüber stellten. Die Jugendliche wurde zur Haft in einem Dirnenheim verurteilt, in dem sie im Schutz des Herrn ihre Unschuld bewahren konnte. Das gleiche Geschick war der Kirche nicht beschieden, denn verschiedenen Epochen kompromittierten vorgenommene Restaurierungen die antike Struktur des wahrscheinlich ältesten Klosters Roms. Die Erneuerungen unter Papst Honorius I. (625-638) überdeckten die ursprünglichen Kunstwerke durch neue ebenfalls außerordentliche; hauptsächlich bizantinische Kunstwerke. Die Kirche sollte sogar die Gruft des Kaisers Constantin aufnehmen, welche jedoch zur Wahrung gegen die Zerstörungswut im Jahre 1789 in das gerade geöffnete Museum des Vatikans überführt werden musste. Es wurden in den Tuffstein gegrabene unterirdische Katakomben aus dem 2.Jh.A.D.aufgefunden. Sicherlich hatte ein römischer Bürger die Katakombe noch vor der Entdeckung durch die Archäologen um das Ende des 19.Jh. besucht. Die Bestätigung ergibt sich aus einer Inschrift auf einer Wand der Katakombe, mit Unterschrift und Datum, mit dem Wortlaut: «Chi vo' entrar qui dentro, ci vo' assai lume, se non si perde la strada», Tomaso d'Aquila, 1683, (wer hereintreten will, muss viel Licht haben, sonst verirrt er den Weg).
Kurz außerhalb Roms, an der Stelle an der sich heute die beiden Vie Nomentane überschneiden, die antike und die neue, wird das Tal von dem Aquädukt Aqua Virgo durchquert. Er trägt diesen Namen, denn nach einer Überliefrung sollen einige Mädchen vom Ort die Quelle den Soldaten gezeigt haben, die im Jahre 733 v.Chr. ausgesandt worden waren, um Stellen für die Wasserversorgung Roms ausfindig zu machen. Das Wasser des Aquäduktes Aqua Virgo war von der Bevölkerung sehr geschätzt, da die Leitung drei Stadtviertel mit Trinkwasser versorgte, doch zerrüttete sie, bis Päpste im 15.Jh. sie wieder in Stand setzen ließ und der Papst Urban VIII. sie im 17.Jh. bis zur jetzigen Stelle umleitete, an der die heutige Fontana di Trevi mit ihrem barocken Stil steht. Auf die antike Via Nomentana zurückgekehrt, wird das Mausoleum von Tor di Quinto angetroffen und auf dem Platz Elio Callisto eine Gruft, die wegen der seltsamen Form Sedia del Diavolo (Teufelsstuhl) genannt wird. Es ist ein seltsamer Bau aus dem 2. oder 1.Jh.A.D., und ist das Grabmal von Callistus, ein Freigesetzter Hadrians. Die Pracht des Grabes unterstreicht den sozialen Erfolg, den viele befreite Sklaven wie Callistus erzielen konnten. Auf der Straße fortgeschritten, zwischen dem Hügel Sant'Agnese und dem Anienefluss, erstreckt sich das Gut Saccopastore, äußerst wichtig für die Paläonthologie, denn im Jahre 1929 wurde hier einer der ersten Schädel des Menschen von Neandertal gefunden. Den Fluss Aniene erreicht, überquerte ihn die antike Via Nomentana mit einer Brücke. Von ihrem Mauerwerk aus dem 1.Jh.A.D. verbleibt die mittlere Spannweite. Ein weiteres Mausoleum, Torraccio della Cecchina genannt, dem die Katakomben Sant'Alessandro folgen und die Ruinen von mittelalterlichen Türmen und römischen Höfen weisen zum Endziel der Straße, die Stadt Nomentum, die in der Kaiserzeit einen hohen Ruf als Urlaubsort genoss und anschließend unter der langobardischen Besetzung zerstört wurde.
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