Radtouren,
Rad-Schiff-Kreuzfahrten Italien
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Wandermaler |
Fresken im oberen Susatal aus dem 15. und 16. Jahrhundert |
Diese Reiseroute setzt geographisch gesehen die vorhergehende Route fort,
da sie den höhergelegenen Teil des Tals bis zur französischen Grenze durchläuft. Von
einem kunsthistorischen Standpunkt aus soll der Besucher dazu eingeladen werden, die
Fresken, die die Kirchen des Gebietes schmücken, kennenzulernen. Die jeweiligen Stationen
der Route stellen die interessantesten Beispiele dar. |
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Im Übergang vom 15. zum 16. Jahrhundert laßt sich eine
stilistische und ikonographische Einheit feststellen, die Kirchen und Kapellen auf beiden
Seiten der Alpen, in der Dauphinè und im Oberen Susatal, kennzeichnen. Es haben sich
sowohl Verzierungen auf den Außen Innenwänden der Gebäude erhalten. Sie haben
religiöse und allegorische Themen mit moralisierender Absicht zum Inhalt (Der Ritt der
Laster, Tugend und Höllenstrafen, das Jüngste Gericht). Es handelt sich hierbei um
Arbeiten von normalerweise unbekannten Wandermalern, die auf ihren Reisen von einem Ort
zum anderen Kapellen mit Fresken bemalen und auf diese Weise ihren persönlichen Stil und
den der Malerwerkstatt, in der sie ihre Ausbildung erfahren haben, verbreiten. Einige
Kapellen sind nur im Sommer oder im Winter von den Skipisten aus zugänglich. |
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Giaglione |
Ortschaft S. Stefano |
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Die Kapelle S. Stefano |
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Die mit Fresken bemalte Wand ist die zur Straße hin liegende Nordseite.
Die Dekoration teilt sich in drei horizontale Streifen. Auf der obersten sind Tugenden
dargestellt, die durch Frauenfiguren verkörpert werden, die ihre gute Tat vollbringen und
dabei von ihrem Schutzengel behütet werden. Auf dem mittleren Streifen sieht man die
Laster zu Pferde, die zum Rachen eines teuflischen Ungeheuers werden. Auf dem unteren
Streifen findet man die jedem Laster entsprechenden Höllenqualen dargestellt. Der ganze
Malzyklus entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts und ist unter stilistischem
Gesichtspunkt dem Kreis des in Ramats tätigen Meisters zuzurechnen. |
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Giaglione, Santo Stefano, Fresken an der
Außenwand (Gesamt - und Teilansicht) |
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Chlomonte |
Ortsteil von Ramatas |
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Die Kapelle |
Sant' Andrea |
Die Fresken mit Episoden von S. Andrea bedecken das ganze
Gebäude. Ausgeführt hat sie ein anonymer Meister von Ramats, der zum Begründer einer
Malerschule wurde. die besonderen Wert auf einen grellen, grotesken Ausdruck der
dargestellten Figuren legte. Über dem Altar ist die Vision von S. Andrea dargestellt: S.
Andrea ans Kreuz gebunden, Kreuzigung und Tod des Heiligen. Am Tonnengewölbe sieht man S.
Andrea vor Egea und S. Andrea im Kerker. |
Salbertrand |
Die Gemeindekirche |
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San Giovanni Battista |
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Die Fresken auf den Innenmauern wurden 1506 von
Yohannes Dideris de Avilliana ausgeführt uni unterzeichnet. Zur gleichen Zeit wurde
ein Teil der Kirche wiederaufgebaut - das Portal, das von dem Bildhauer Matten Rode
stammt, wurde 1512 angefertigt. Unter dem ersten Bogen des rechten Schiffs: Episoden der
Eremiten S. Antonio und S. Paolo: zweiter Bogen: Cosma und Damiano, S. Rocco und S.
Colombano: der dritte Bogen stellt Christi Geburt dar und entstand 1530. Am Gewölbe sieht
man die Mutter der Barherzigkeit und Maria Himmelfahrt. |
Jouvenaux |
Die Kapelle |
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Sant' Antonio |
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An der Vorderseite unter der Vorkragung des
Daches der kleinen, in der Mitte des Ortes gelegenen Kirche gibt es Fresken mit der
Darstellung des Jüngsten Gerichts, die aus den letzten Jahren des 15. oder den ersten
Jahren des 16. Jahrhunderts stammen. Die gleiche Malerhandschrift ist an der zur Straße
hin liegenden Seitenwand des Gebäudes zu erkennen: S.Michele, die Verkündigung, die gute
und die schlechte Kommunion, S.Antonio, die Beichte und S.Cristoforo. |
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Jouvenceaux, Sant' Antonio, Fresken |
Jouvenceaux, der Brunnen |
Milaures |
Die Kapelle |
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Sant' Andrea und San Giacomo - Granges
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Horres |
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Im oberen dreieckigen Teil der Fassade
sind Sant' Andrea und San Pietro dargestellt, während man auf dem unteren Teil die
ziemlich schlecht erhaltene Darstellung des Kitts der Laster erkennt, die sich mit der von
Giaglione vergleichen läßt. Im inneren sind die Wände und das Gewölbe mit Fresken
bemalt, und die Episoden aus dem Leben von Sant' Andrea (ungefähr. 1530)
wiedergeben, wahrend am Tonnengewölbe des Kirchenschiffs das Leben von S.Giacomo
dargestellt ist. |
Melezet |
Die Kapelle Norte
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Dame Du Coignet |
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Die
Kapelle, die an der Straße liegt, die ehemals zum Schloß Bramafam führte, ist der
Heimsuchung Mariä gewidmet. Die inneren Seitenwände und die Rückwand sind mit Szenen
aus dem Leben der Jungfrau Maria und von S. Grato verziert. Die Fresken sind Ende des 15.
oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden und können zwei verschiedenen Meistern
zugeschrieben werden, von denen einer noch dem Karikaturrealismus und grotesken Post -
Jaquerismus verpflichtet ist. An der Wand kann man eine viereckige, vom Maler weiß
gelassene Fläche erkennen, wo das heute nicht mehr vorhandene Altarbild angebracht worden
war. An der stark beschädigten Fassade sind Fresken mit San Cristotoforo, dem Abt Sant'
Antonio und einer Verkündigung zu sehen. |
Die Kapelle S. Sisto - Pian Del
Colle |
Die Kapelle, von der ein Dokument von 1551
Zeugnis ablegt, die aber mindestens ein Jahrhundert früher errichtet worden war, erhebt
sich über die eindrucksvollen Ruinen des einstigen Vororts von Melezet. Die Wand hinter
dem Hauptaltar stellt das Leben von Papst San Sisto in zwölf Fresken dar, die von einem
Meister französischer Herkunft in den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts gemalt
wurden. Vom selben Maler scheint das Jüngste Gericht an der Vorderseite zu sein. Innen
finden wir auf der rechten Wand noch folgende Fresken: die Verkündigung, das Martyrium
von San Sebastiano und San Cristotoro (1475). |
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